Die Angst geht um - Angst vor dem Virus oder doch eher vor der Panik, die sich schneller ausbreitet, als es jedes Virus könnte?
O.k. es wird viel diskutiert, ob und welche Maßnahmen im Kampf gegen Corona gerechtfertigt, welche überzogen sind. Letzlich ist das schwer zu beurteilen - auch wenn das derzeit leider viele selbsternannte Experten auf den so genannten sozialen Medien-Kanälen tun, anstatt es den medizinischen Experten zu überlassen (die im Übrigen meist viel besonnener daher kommen).
Wie auch immer, klar ist, dass wir als Freiberufler von dieser Krise nicht nur als Erste, sondern auch im viel größeren Maße betroffen sind. Das haben inzwischen auch einige unserer Interessenvertretungen erkannt. Und so rufen der Deutsche JournalistenVerband, DJV sowie diverse Künstlerorganisationen Kulturstaatsministerin Monika Grütter auf, Journalisten, Künstler, Kulturschaffende - also uns alle - angesichts der vielen abgesagten Events und Verdienstausfälle nicht im Regen stehen zu lassen.
Und Frau Grütters sagt das dann auch prompt zu https://www.monopol-magazin.de/coronavirus-kulturstaatsministerin-will-kultureinrichtungen-und-kuenstler-unterstuetzen
Ist ja auch erstmal nicht so schwer, klingt gut, solidarisch und kostet nix. Denn wie das genau ablaufen soll, ob und wo und wer irgendwelche Fonds einrichtet und wie man dann auf solche Töpfe zugreifen könnte, davon wird kein Wort gesagt. Als Moderatorin gehöre ich zu denen, die jetzt an vorderster Front bei den Verlierern stehen, wenn Konferenzen abgesagt werden. Kann ich dann Frau Grütters die unerfüllten Verträge und offenen Rechnungen sowie meine Kontonummer schicken? Zu schön, um wahr zu sein.
Wie werden meine Auftraggeber reagieren, wenn ich auf Ausfallhonorar bestehe? Erinnern die sich dann womöglich an irgendeine "Force Majeur" Klausel, mit der sie aus dem Schneider sind?
Welche Erfahrungen macht Ihr zurzeit? Was wäre ein sinnvolles, gemeinsames Vorgehen - das mehr als politische Absichtserklärungen hervorbringt?
Vielleicht habt Ihr ja Lust, dass hier zu diskutieren - und einmal dazu ein Netz mit Ideen zu spinnen.
Nötig wird die Debatte allemal - und uns noch länger begleiten, fürchte ich.
Monika Hoegen